Finde deine Lebensvision und gehe deinen eigenen Weg
Die eigene Lebensvision finden – das klingt nach einer ziemlich große Aufgabe. Wer sich auf Visionssuche begibt, empfindet vielleicht einen gewissen Druck, weil gerade im Moment keine Idee zum Vorschein kommt. Manche eine(r) weiß ganz genau wo die Reise hingehen soll, andere haben keinen blassen Schimmer. Die Entwicklung der eigenen Lebensvision passiert nicht mal eben so, denn die Visionssuche ist gekoppelt an einen längeren Reifeprozess.
Aber was haben wir eigentlich davon, unsere eigene Lebensvision zu formulieren? Setzen wir uns damit nicht sogar Grenzen, die uns im weiteren Leben beschränken? Oder profitieren wir doch von den Vorteilen, die eine Vision für die Zukunft mit sich bringt?
Antworten findest du in diesem Blog-Beitrag.
Eine ganzheitliche Sicht auf unser Leben
Gerade wenn wir im Leben orientierung suchen, hilft uns neben kurzfristigen Zielen eine langfristige Vision. Diese kurzfristigen Ziele lassen sich sogar sehr gut an die Lebensvision koppeln.
Wir haben unzählige Möglichkeiten in unserem Leben. Da verliert man schnell den Überblick über das, was wir wirklich wollen, was wir wirklich sind. Das muss nicht für jeden Lebensbereich zutreffen. Wir können in unserer Beziehung gefestigt sein, beruflich haben wir jedoch keinen Plan, wo die Reise hingehen soll. Eine Lebensvision verleiht und eine komplette Sicht auf alle Lebensbereiche.

Was ist eine Lebensvision?
Eine Lebensvision ist unser größter Traum, den wir uns für unser Leben vorstellen können. Es geht sowohl um um Wunscherfüllung als auch um Sinnerfüllung. Istgesamt ist es ein Zustand eines erfüllten Lebens. Wichtig ist, eine starke emotionale Verbindung zu unserem Lebensziel zu spüren.
Das Risiko einer Enttäuschung ist umso größer, je stärker unsere visionären Erfolgrprinzipien auf Materielles oder Geld ausgerichtet sind. Falls dieses anfangs attraktive Lebensziel am Ende nicht für die erwartete Erfüllung sorgt, machen wir uns wahrscheinlich Vorwürfe. kostbare Lebenszeit verschenkt zu haben.
Für mich ist eine Lebensvision beispiel-sweise kein messbares Ziel, sondern eher eine Kombination aus inneren Bildern, die sich auch anpassen dürfen. Ich habe aber auch schon von Beispielen gehört, wo die Definition der Lebensvision ganz klar war. Hier muss jede(r) selbst herausfinden, was am besten passt.
Folgende Fragen können uns bei der Definition der Lebensvision helfen:
Wo will ich im Leben hin? Was erfüllt mein Leben mit Sinn? Was wäre möglich, wenn ich ohne Konditionierungen mein einzigartiges Potenzial ausleben könnte? Welchen Zustand möchte ich erreichen, wenn ich nicht auf meinen Kopf, sondern mein Herz höre? Welcher Weg zu meiner Lebensvision würde mir wirklich Freude bereiten?
Die innere Haltung bei der Definition der Lebensvision
Wir können uns der eigenen Vision Schritt für Schritt annähern. Eine wichtigste Bedingung bei der Definition der Lebensvision ist, sie nicht aus einer begrenzten Haltung heraus entstehen zu lassen. Der Coach Hans Kreis spricht beispielsweise in seinem Buch Die Kraft der Lebensvision bei einen solchen einschränkenden Weg über den Angstweg. Hinter jeder Angst steckt aber auch eine große Sehnsucht, der Sehnsuchtsweg. Dieser Sehnsucht gilt es nachzugehen.
Im Coaching sprechen wir beim Angstweg oder auch Vermeidungsweg über eine Weg-von-Motivation. Auf dem Weg der Vermeidung lassen wir uns zum Beispiel von der Angst leiten. Im Gegensatz dazu steht der Annäherungsweg oder die Hin-zu-Motivation. Diese steht mit dem Sehnsuchtsweg in Zusammenhang. Auf dem Weg der Annäherung blicken wir der Angst ins Gesicht, verlassen unsere Komfortzone und realisieren persönliche Entwicklung.
Der Findungsprozess zur eigenen Lebensvision
Ich betrachte den Prozess gerne auch zwei Blickwinkeln oder auch aus zwei Zeitpunkten. Zum einen definieren wir aus dem Hier und Jetzt. Von hier aus blicken wir in die Zukunft. Zum anderen blicken wir aus einer Zeit in der Zukunft, in der wir unser Lebensziel bereits erreicht haben, zurück auf unser absolviertes Leben.
Vorausschau in die Zukunft - Visualisierung der Lebensvision am Horizont
Beim Gedanken an unsere Lebensvision können wir diese am (imaginären) Horizont visualisieren, ohne uns von irgendwelchen Hürden und Blockaden ablenken zu lassen. Uns ist bewusst, dass der Weg bis zum Ziel ein steiniger sein kann.
Um realistisch nach vorne zu schauen, können wir uns Fragen stellen wie: Wie entwickelt sich mein soziales Umfeld in der Zukunft? Wie entwickelt sich mein Berufsfeld? Was sind die Zukunftstrends? Wonach strebe ich mit meiner meine Familie?
Auf dem Weg zu unserer Lebensvision setzten wir uns Zwischenziele, die uns immer näher an unseren Lebenstraum heranführen. Vielleicht haben wir schon lange eine Idee, was wir erreichen möchten. Doch über den Weg dorthin haben wir uns noch keine richtigen Gedanken gemacht. Wir können uns fragen: Wenn sich meine Lebensvision erfüllt hat, was wird dadurch noch möglich? Das Lebensziel ist nicht der Tod. Nach erreichen der Lebensvision können wir unser Glück vielleicht erst so richtig auskosten.
Schreibe alles auf, was für deine Lebensvision wichtig ist. Berücksichtige die relevanten Lebensbereiche. Du kannst auch ein Visionboard anfertigen, auf dem du Bilder, Zitate, Fotos oder Texte zusammenfügst, die deine Lebensvision bildlich darstellen. Überlege dir, welche Etappenziele für die Erreichung nötig sind.
Rückblick aus der Zukunft - Die Schaukelstuhl-Übung
Bei der Schaukelstuhl-Übung können wir so tun, als hätten wir unseren Lebenstraum bereits erreicht. Wir stellen uns beispielsweise vor, wir sind 80 oder 90 Jahre alt und haben unser großes Ziel erreicht. Wir sitzen in einem Schaukelstuhl vor dem Kamin, trinken einen Tee oder ein Glas Wein und blicken auf unser Leben zurück: Wie haben wir es geschafft, so zu sein wie wir es angestrebt haben – so alt zu werden und dabei so gesund und glücklich zu sein?
Du siehst in der Rückschau, wie sich die Welt im Außen entwickelt hat. Denke an alles, was du erlebt hast und welchen positiven Einfluss du hattest. Welche Menschen hast du kennengelernt? Was waren Wendepunkte im Leben? Wo hast du Nein gesagt? Wo Ja?
Schreibe alles auf, was dir einfällt. Welche Etappenziele musstest du erreichen, damit du diese Lebensvision realisieren konntest? Natürlich können wir in unserer Rückschau nicht wissen, was in der Vergangenheit passiert ist. Was das Schicksal für uns bereitgehalten hat. Aber wir können unsere Etappenziele emotional durchlaufen. Wir wissen auch, vor welche Herausforderungen wir bereits in der Realität gestellt wurden. Ich bin der Überzeugung, wir werden immer wieder vor gleiche oder ähnliche Herausforderungen gestellt, bis wir sie verstanden und unser Handeln verändert haben. Vielleicht sollten unsere Etappenziele beinhalten, beim nächsten Mal weniger zu vermeiden, sondern uns anzunähern. Oder wir sollten uns beim nächsten Mal eine andere Abzweigung auf unserem Weg nehmen.
Was ist der Nutzen einer Lebensvision?
Unsere Lebensvision bringt uns auf die Spur unseres persönlichen Weges. Doch woran merken wir, dass unsere Vision für die Zukunft die Richtige ist? Bereits weiter oben habe ich mich auf die Relevanz der emotionalen Komponente bezogen. Wir können sicher sein, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wenn wir ihn grundsätzlich mit Freude beschreiten. Das bedeutet nicht, dass wir keine Hürden und Probleme mehr überwinden müssten. Die Freude sollte aber ein stetiger Begleiter sein und im Hintergrund mitschwingen, auch wenn Angst oder Sorgen die Freude manchmal vernebeln. Ist die Freude nicht unser stetiger Begleiter auf unserem Weg, so sollten wir vielleicht unsere Lebensvision noch einmal überarbeiten.
Davon profitieren wir auf unserem Weg zur Lebensvision:
- Eine Lebensvision holt uns raus aus der Orientierungslosigkeit.
- Wir empfinden Klarheit durch die Definition unserer Etappenziele.
- Regelmäßig kommen wir in einen Flow-Zustand, der sich unglaublich kraftvoll anfühlt.
- Wir agieren, anstatt zu reagieren und werden zum Gestalter unseres Lebens.
- Durch (erste) Erfolge bekommen wir immer mehr Selbstvertrauen.
- Eine Grundzufriedenheit stellt sich für unser Leben ein.
Es gibt übrigens nicht den einen, optimalen Weg für unser Leben. Es gibt unendlich viele Wege. Und sollten wir uns einmal in eine Sackgasse verirren, gibt es immer wieder die Chance auf den Weg der Sehnsucht zurückzukehren. Wir müssen stets achtsam sein. Unser Kompass sind unsere Emotionen. Fange jetzt an, deine eigene Lebensvision zu entwickeln.

Quellen und Buchempfehlungen:
* Bei diesem Link handelt es sind um einen Affiliate-Link (Werbung)