Achtsamkeit, Coaching und Stress im Job
Achtsamkeit, Coaching und Stress im Job – wie diese Begriffe zusammenpassen, beschreibt dieser Artikel. Achtsamkeit liegt seit Jahren im Trend. Es ist ein Konzept der Entspannung und Fokussierung, welches längst nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext Anwendung findet. Achtsamkeit ist auch im Coaching ein sehr wichtiger Bestandteil.
In einer immer komplexeren Welt werden wir mit Informationen überflutet. Im Beruf müssen schnelle Entscheidungen getroffen und von einem Thema zum Nächsten gesprungen werden. Psychischer und mentaler Stress sind unausweichlich. Stress im Job gehört meistens zum täglichen Übel dazu – leider. Achtsamer Umgang mit Stress im Job liegt nicht (mehr) nur in der Verantwortung der Arbeitnehmer:innen sondern auch in der Verantwortung der Führungskräfte.

Aufgrund dessen bieten Unternehmen ihren Mitarbeitern mittlerweile diverse Optionen an, um die innere Balance wiederherzustellen, wie beispielsweise durch Yogakurse, Meditationsräumlichkeiten oder durch Coaching mit externen Coaches. Kurzum, die Gesellschaft ist sich darüber bewusst, dass Methoden benötigt werden, um permanentem Stress entgegenzuwirken. Achtsamkeit sind eine Antwort auf diesen Bedarf. Coaching und Achtsamkeit stehen in starker Beziehung zueinander. Ich möchte in diesem Beitrag erläutern, wie Achtsamkeit im Coaching praktiziert werden kann.
Achtsamkeit, was ist das?
Achtsamkeit ist ein Leben im Hier und Jetzt. Diese drei Worte sind heutzutage allgegenwärtig. Die Quintessenz ist, dass das Leben im Hier und Jetzt ein Bewusstheitszustand beschreibt, in dem wir jeden einzelnen Augenblick vollkommen bewusst erfassen. Uns leuchtet ein, dass dies für den Otto Normalverbraucher schier unmöglich ist. Jedoch können wir versuchen die Grundhaltung der Achtsamkeit in einem gewissen Maße in unser Leben zu integrieren. Achtsamkeitsübungen sind ein Weg, wie wir das Hier und Jetzt erlebbar machen können. Auch im Coaching spielt das Hier und Jetzt eine entscheidende Rolle, denn wir sprechen darüber, was der Coachee hier und jetzt braucht, um eine Veränderung herbeizuführen. Dies ist auch entscheidend, wenn sich ein Coaching-Anliegen auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft bezieht, denn relevant ist immer was jetzt ist, wenn der Coachee sein Anliegen fokussiert.
Die positiven Effekte von Achtsamkeit im Coaching
Wenn wir die Achtsamkeit sowohl in unsere Coaching-Sitzung als auch regelmäßig in unser tägliches Leben integrieren, können folgende Effekte eintreten:
- Ein besserer Zugang zu den eigenen Emotionen
- Frühere Erkennung von Körpersignalen als Frühwarnsystem für körperliche Beschwerden
- Ein besseres Verständnis für die eigenen Probleme durch eine bessere Beziehung zum eigenen Körper
- Erhöhte Gelassenheit, Selbstvertrauen und Aufmerksamkeit
- Erhöhung des Konzentrationsvermögens
- Besserer Umgang mit negativ empfundenen Emotionen, Depressionen und Stress im Job oder anderen Lebensbereichen
Achtsamkeit in der Coaching-Sitzung und als Hausaufgabe
Mit welchen Praktiken können wir also im Coaching und danach von dem Konzept der Achtsamkeit profitieren? Hier findest du einige der bekanntesten Praktiken:
Die klassische Achtsamkeitsmeditation
Die Wirkung von Achtsamkeitspraktiken, insbesondere die der Meditation, ist wissenschaftlich bewiesen. Bei der klassischen Meditation setzen wir uns hin und beobachten unseren Atem (Atemmeditation). Dabei nutzen wir den Atem als Anker für unsere Aufmerksamkeit, um einen Entspannungszustand zu erzeugen. Darüber hinaus können wir unsere Aufmerksamkeit auf Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen fokussieren. Wir können dort hinatmen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit legen und etwas verändern wollen.
Bei dauerhafter Praxis wirkt sich dies auf subjektiver Ebene beruhigend auf unsere mentale und emotionale Verfassung aus. Bei langjähriger intensiver Meditation kann sich das Gehirn sogar strukturell verändern. Durch die Verbindung des Gehirns mit unserem vegetativen Nervensystem (Parasympathikus und Sympathikus) wird auch dieses beruhigt und wir kommen wortwörtlich wieder in die Kraft.

Die Achtsamkeitsmeditation ist als Hausaufgabe nach dem Coaching geeignet. Im Umgang mit Stress im Job empfehle ich jeder Person, sich regelmäßig (am besten täglich über mehrere Wochen/Monate) hinzusetzen und Achtsamkeitsübungen durchzuführen. Wer dies anfangs vielleicht nur eine Minute oder kürzer durchhält, sollte nicht frühzeitig aufgeben. Fortschritte werden sich schnell einstellen, wenn wir dranbleiben.
Meditation kann auch dazu genutzt werden, negative Gedanken loszuwerden bzw. zu stoppen und in positive Gedanken umzuwandeln.
Weitere Achtsamkeitsübungen
Der Bodyscan ist eine bekannte Achtsamkeitsmethodik, bei der wir die Aufmerksamkeit, meist angeleitet, durch den Körper wandern lassen. Dadurch stellt sich nach einiger Zeit in der Praxis ein intensiveres Körpergefühl ein. Sogar Verspannungen uns Schmerzen lassen sich durch Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperregionen lösen. Der klassische Bodyscan dauert meist zwischen zehn Minuten bis zu einer Dreiviertelstunde. Wir können aber auch einen Mini-Bodyscan z.B. beim Umgang mit Stress im Job. Wir scannen unseren Körper am Arbeitsplatz in einer ruhigen Minuten und kommen wieder in unsere Präsens. Eine weitere effektive Übung, die auf am Arbeitsplatz ausgeübt werden kann ist Yoga Nidra. Bei Yoga Nidra kommt der Bodyscan ebenfalls zum Einsatz.
Übungen wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder EFT (Emotional Freedom Techniques) sind weitere wirkungsvolle Übungen. Welche Methode für uns individuell von Nutzen ist, bekommen wir relativ schnell durch Ausprobieren heraus. Auch hier sollten wir neugierig und offen sein.
Achtsamkeit im Coaching auf Beziehungsebene
Für meine Arbeit als Coach ist Achtsamkeit in den Sitzungen ein absolutes Muss. Währenddessen bin ich voll und ganz beim Coachee. Wenn der Coachee mir sein Inneres offenbart, begleite ich ihn achtsam hin zu seinen damit verbundenen Emotionen und Gefühlen. Mit Fragen wie Wo im Körper kannst du die Emotion wahrnehmen? Welche Bilder, Gedanken oder Gefühle steigen auf? helfe ich meinen Coachees mit ihren Gefühlen in Kontakt zu kommen. Achtsamkeit ist dabei der Schlüssel zur Veränderung.
Wenn du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest oder dich für eine persönliche Veränderung begleiten lassen willst, dann schreibe mich gerne hier an oder nutze die Schaltfläche unten für ein kostenloses Erstgespräch, bei dem wir über deine Herausforderungen sprechen können.
Quellen und Buchempfehlungen
Sabine Bauer. Konzepte der Achtsamkeit im Coaching. Wiesbaden: Springer (2020)
Ingeborg & Thomas Dietz. Vom Reden zum emotionalen Erleben, Coaching-Magazin, Ausgabe 3 (2008) https://www.coaching-magazin.de/fuehrung/achtsamkeit-coaching
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